Freiflächen-PV-Anlagen: Ein Massiver Eingriff in die Natur
Wir beziehen uns mit unseren Aussagen auf folgende Studien:
1. Forschung von Dipl.-Ing. Jürgen A. Weigl, über 30 Jahre Erfahrung, 14-fach ausgezeichnet für Klimaschutz-Kompetenz. https://www.energiedetektiv.com/
2. Natur, The Photovoltaik Heat Island Effekt: Larger solar power plants Inkreise lokal Temperaturen. https://www.nature.com/articles/srep35070
Die Errichtung und der Betrieb von Freiflächen-PV-Anlagen haben viele Auswirkungen auf die Boden- und Pflanzenwelt der belasteten Flächen, auf denen sie installiert wurden. Diese Auswirkungen sind vielschichtig und verdienen eine differenzierte Betrachtung.
Die SVS-GmbH behauptet in mehreren Aussagen, dass die Biodiversität, also die Vielfalt lebender Organismen und Pflanzen, durch die Errichtung der Freiflächen-PV-Anlage auf den Bertholdshöfen vergrößert würde. Laut den von uns analysierten Forschungsergebnissen, ist diese Aussage so aber nicht zu halten.
Was braucht die Natur, damit es ihr gut geht?
- Sonne = Energie
- Wasser
- Einen guten Boden
- Zeit
Freiflächen-PV-Anlagen schaffen Mangel nicht Vielfalt
Durch die Errichtung einer PV-Anlage entstehen auf der entsprechenden Fläche drei unterschiedliche Zonen:
- Die Fläche unter den Paneelen: Mangel an Licht-Energie und Niederschlag.
- Die Fläche zwischen den Paneel-Reihen: Mangel an Licht-Energie durch Beschattung, besonders in den wichtigen Frühjahrs- und Herbstzeiten bei schrägem Sonnenstand.
- Die schmale Fläche direkt vor den Paneelen mit einem Überangebot an Wasser und meistens auch noch vernünftigen Lichtverhältnissen. Gerade diese Fläche wird aber regelmäßig stark beschnitten, damit Pflanzen keine Beschattung auf die Paneele werfen.
Mangelzone 1 ist deutlich zu erkennen. Zone 2 und 3 wurde gemäht.
PV-Anlage Deisslingen, die seit 2-3 Jahren steht. Aufgenommen im Sommer 2024
Ca. 50% weniger Sonnenenergie für die Natur
Auf einer unbelasteten Freifläche ohne PV-Anlage, trifft 100% der Sonnenenergie auf den Boden und löst dort lichtinduzierte, natürliche Prozesse aus. Je nach Bodenverhältnissen werden ca. 28% des Lichts reflektiert, 72% absorbiert. Durch die Belastung der Fläche mit einer PV-Anlage, wird dem Boden ca. 50% der solaren Einstrahlung vorenthalten. Mit entsprechenden Folgen. Die Reflektion reduziert sich auf ca. 18%, für die natürlichen Prozesse verbleiben nur noch ca. 36%. D.h. die Menge an Lichtenergie für die Natur wurde halbiert. Da Pflanzen für ihr Wachstum und die Photosynthese ausreichend Licht benötigen, wird das Wachstum, die CO2-Aufnahme und die Sauerstoffproduktion reduziert.
Lichtverhältnisse, Bodenfeuchte, Temperatur: Alles ändert sich
Lichteinstrahlung aber auch die Niederschläge werden durch die PV-Module umverteilt. Unter den Modulen bleibt es weitgehend trocken, am tiefsten Punkt der Module fließt das Wasser konzentriert auf eine kleinen Fläche ab. Da weniger Sonnenlicht den Boden erreicht, verdunstet auch weniger Wasser, was zu einer höheren Bodenfeuchte führen kann. Gleichzeitig bleibt die Bodentemperatur unter den Modulen im Vergleich zu unbedeckten Flächen niedriger, was ebenfalls das Wachstum bestimmter Pflanzenarten beeinflusst.
Biodiversität: Wird sie nun höher oder eher doch nicht?
Hauptsächlich kommt es darauf an, mit welcher Ausgangssituation man die neue, belastete Fläche vergleicht. Es können neue Pflanzenarten entstehen, andere werden verdrängt. Bei Freiflächen-PV-Ablagen sind aber drei Fakten immer gegeben: Der Fokus liegt auf der Energieerzeugung, die Pflanzenmasse ist deutlich geringer und wird auch ständig reduziert, um einen möglichst hohen Energieertrag zu bekommen. Im Vergleich zu einer landwirtschaftlichen Fläche mag es mehr Vielfalt an Pflanzen geben. Allerdings natürlich auf Kosten der heimischen, regionalen Lebensmittelproduktion, die für uns Menschen von sehr hoher Bedeutung ist.
Der Unterschied der Vegetationszonen ist deutlich zu sehen
PV-Anlage Deisslingen. Während auf dem Nachbargrundstück das Gras hoch steht, ist wenig Grün auf der belasteten Fläche zu sehen.
Auswirkungen auf die Bodenstruktur und -nährstoffe
Die Installation von PV-Anlagen erfordert oft umfangreiche Bauarbeiten, die die Bodenstruktur beeinflussen können. Das Verdichten des Bodens durch schwere Maschinen kann die Bodenporosität verringern, was die Durchlüftung und Wasseraufnahme des Bodens behindert. Zudem kann der regelmäßige Rückschnitt von Pflanzen, die zu nah an die Module wachsen, die Rückführung von organischem Material in den Boden verringern, was langfristig die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigen könnte.
Fazit
Eine PV-Anlage ist für die Natur eine erhebliche Belastung, kein Gewinn. Und für die landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion ein herber Verlust.